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Stress gehört zum Alltag eines jeden Menschen, aber es gibt viele unterschiedliche Ansätze, um mit Stress umzugehen. Eine der bekanntesten Theorien zur Stressbewältigung ist das Stressmodell von Lazarus. Richard Lazarus war ein US-amerikanischer Psychologe, der das Stressmodell entwickelt hat, um zu erklären, wie Menschen mit Stress umgehen und wie sie darauf reagieren.
Laut Lazarus wird Stress nicht durch eine bestimmte Situation oder Ereignis verursacht, sondern durch die individuelle Bewertung und Interpretation dieser Situation. Dies bedeutet, dass ein und dasselbe Ereignis von verschiedenen Menschen unterschiedlich bewertet und daher unterschiedlich erlebt wird.
Das Modell besteht aus zwei grundlegenden Komponenten: der primären und der sekundären Bewertung. Die primäre Bewertung findet statt, wenn eine Person eine Situation zum ersten Mal erlebt. Hier wird bewertet, ob eine bestimmte Situation als positiv, negativ oder neutral eingestuft wird. Je nach Bewertung wird der Körper unterschiedlich auf die Situation reagieren.
Die sekundäre Bewertung findet statt, wenn die Person die Situation genauer untersucht und nach Bewältigungsstrategien sucht. In dieser Phase wird beurteilt, ob die Person über ausreichende Ressourcen und Fähigkeiten verfügt, um mit der Situation umzugehen. Wenn die Person das Gefühl hat, dass sie nicht über ausreichende Ressourcen verfügt, kann dies zu Stress führen.
Lazarus unterscheidet zwei Arten von Stress: eustress (positiver Stress) und distress (negativer Stress). Eustress tritt auf, wenn eine Person eine positive Bewertung der Situation vornimmt und sich motiviert und erregt fühlt. Distress tritt auf, wenn sie eine negative Bewertung der Situation vornimmt und sich gestresst oder überfordert fühlt.
Eine der Hauptstärken des Stressmodells von Lazarus ist, dass es individuelle Unterschiede bei der Bewertung von Stressfaktoren berücksichtigt. Eine Situation, die für eine Person stressig sein kann, kann für eine andere Person unproblematisch sein. Durch die Berücksichtigung individueller Bewertungen können Maßnahmen entwickelt werden, um individuelle Bewältigungsstrategien zu fördern und die Stressbewältigung bei einzelnen Mitarbeitenden zu unterstützen.
In der Praxis bedeutet dies, dass es für Unternehmen wichtig ist, die individuellen Bewertungen der Mitarbeitenden zu verstehen und entsprechend zu handeln. Eine Möglichkeit, um dies zu erreichen, ist das Durchführen von Umfragen oder Einzelgesprächen mit den Beschäftigten, um deren Bewertungen und Bewältigungsstrategien zu erfassen. Auf der Grundlage dieser Informationen können Unternehmen dann gezielte Maßnahmen ergreifen.
Mögliche Maßnahmen können Schulungen zur Stressbewältigung, flexible Arbeitszeiten, die Förderung sozialer Unterstützung am Arbeitsplatz und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sein. Indem Unternehmen die individuellen Bewertungen und Bewältigungsstrategien der Mitarbeitenden berücksichtigen, können sie eine gesunde Arbeitsumgebung schaffen und langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden fördern.
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