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Der Darm – wo die Gesundheit beginnt

Warum der Darm mehr Aufmerksamkeit verdient

Der Magen-Darm-Trakt wird oft als das zweite Gehirn unseres Körpers bezeichnet. Aber warum eigentlich? Das liegt vor allem an der hochkomplexen Symbiose von all den kleinen Lebewesen, die auf und in uns leben und an der Vielzahl von Sensoren und Nervenverbindungen im Verdauungsapparat, wovon viele zu unserem autonomen Nervensystem gehören. „Autonom?“ das kennt man meistens von den vollautomatischen Lenksystemen bei Fahrzeugen. Diese funktionieren, ohne dass der Fahrer aktiv lenken muss. Das Prinzip in unserem Körper ist das gleiche. Denn das komplexe System von Verdauung, Mikroorganismen und Signalverarbeitung steuert sich überwiegend selbst. Und das ist gut so! Ansonsten müssten wir jeden Tag tausende Befehle denken, wie „Fett detektiert, Gallensäuren los!“

Der Verdauungstrakt ist vielseitiger als gedacht

Es gibt immer mehr Forschungshinweise, dass unser Verdauungsapparat bei weit mehr als nur der Verdauung eine wichtige Rolle spielt. Demnach nimmt die Darmgesundheit Einfluss auf den ganzen Körper und sogar auf die Entstehung bzw. Vermeidung von Krankheiten: Von Demenzerkrankungen, wie Parkinson oder Alzheimer, über Stoffwechselstörungen, wie Diabetes mellitus, bis hin zu psychischen Erkrankungen, wie Depression – mehr und mehr häufen sich Forschungsergebnisse, die die Beteiligung von Magen, Darm und Co. hierbei beschreiben. Der allgemeine Konsens lautet: Geht es dem Darm schlecht, geht es auch uns schlecht.

Wie kann das „Ökosystem Darm“ unterstütz werden?

Die guten Mikroorganismen, die unsere Darmflora und unser Immunsystem unterstützen, leben in einer kontrollierten Umgebung: unserem Verdauungsapparat. Diese kleinen Helferchen können wir in ihrer Funktion fördern, indem wir ihnen etwas Ordentliches zu Essen geben. Unsere Lebensmittel sind aus vielen Nährstoffen gebaut. Um die Nährstoffe aufnehmen zu können, zerlegen wir unser Essen in seine Bestandteile. Heutzutage können wir der Verdauung die meiste Arbeit schon abnehmen, da die Lebensmittel vor dem Verzehr verarbeitet werden. Zum Beispiel besteht raffinierter – also verarbeiteter - Zucker bereits aus kleinen Molekülen, die rasch und vollständig aufgenommen werden können. Auch Weißmehl ist so bearbeitet, dass unsere Verdauung es schnell in Zucker spalten und aufnehmen kann. So erklärt sich, warum von der Honig-Semmel kaum was in unseren Dickdarm gelangt. Aber genau dort leben die für uns wichtigen Mikroorganismen. Unser Körper hat so – wenn überhaupt – nur für eine kurze Zeit etwas von diesen verarbeiteten Lebensmitteln. Wichtig ist also, dass wir diese „leeren“ Kalorien – wie sie etwa in Süßem oder mit Weißmehl Produziertem enthalten sind – reduzieren und mit komplexer gebauten Lebensmitteln mischen.

Welche Ernährung ist gut für unseren Darm?

Komplex gebaute Lebensmittel liefert die Natur schon ewig. Nur haben wir angefangen diese komplexen Gebilde zu zerkleinern: durch Mahlen, Kochen, Schälen… Spinat lässt sich hierfür als gutes Beispiel nehmen: Frisch sind es zwei Hände voll, kurz sautiert ergibt die gleiche Menge nur noch 2 Esslöffel. Auch Weizen wird verändert: indem er geschält wird, kann er schneller verdaut werden. Dabei sind aber vor allem die Schalenstoffe gesund, voller Vitamine und wichtige Nahrung für die Mikroorganismen in unserem Darm.

Als Faustregel kann man sich merken:
Je eher unser Essen dem gleicht, was auf dem Feld, im Stall oder auf dem Baum gewachsen ist, desto größer ist die Bandbreite der Nährstoffe, die wir dadurch erhalten und benötigen.

Ob ballaststoffreich, Vollkorn, unverarbeitet, frisch vom Feld, all das ist damit gemeint. Kurzgesagt hilft es unserem Mikrobiom, wenn wir ausgewogen Essen, „leere“ Kalorien reduzieren und viele Ballaststoffe sowie ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen. Unterstützen können wir unsere Darmflora mit Probiotika, indem wir zum Beispiel Sauerkraut oder Joghurt essen.

Welche Auswirkungen haben Antibiotika auf die Verdauung?

Antibiotika schaden unserem Mikrobiom. Manchmal, bei schweren bakteriellen Infektionen, nehmen wir das in Kauf, um die Infektion zu heilen. Dann ist es wichtig die krankheitsverursachenden Keime rasch und konsequent abzutöten, damit diese sich nicht weiter vermehren können oder sogar zu resistenten Keimen entwickeln, bei denen in der Folge Antibiotika immer weniger wirken. Daher sollten man Antibiotika wirklich nur bei schweren Infekten, die tatsächlich von Bakterien verursacht werden, einnehmen. Bei den meisten Magen-Darm-Grippen oder Erkältungen sind hingegen Vieren die Ursache. Hier können Antibiotika gar nicht wirken, sondern schaden nur unserem Verdauungsapparat.

Um also unseren Darm und unsere Gesundheit zu fördern, sollte die Symbiose mit den unzähligen Mikroorganismen durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung und Lebensweise unterstützt und nur wenn unbedingt nötig durch Antibiotika belastet werden.

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Geteilt von Online-Redaktion


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